Wie eine kleine Insel wirkt die Ausonius-Grundschule umgeben von den Gebäuden der Berufsbildenden Schulen. Diese besondere Lage wurde bereits seit mehreren Jahren von den inhaltlich scheinbar weit entfernten Schulen zu mehreren erfolgreichen Kooperationen genutzt.
Mit den angehenden Erzieherinnen der EHS werden in der naheliegenden Toni-Chorus-Halle Projekte zur frühkindlichen Bewegungserziehung durchgeführt. Die Kinder der ersten und zweiten Klassen der Grundschule freuen sich zum Beispiel über abwechslungsreiche Bewegungslandschaften und die Auszubildenden erfahren sofort, ob ihre Ideen auch mit Kindern umsetzbar sind. In einem weiteren Projekt werden die Kinder spielerisch an die Fremdsprache Englisch herangeführt und erste Wörter werden kennengelernt, gesprochen und gemalt.
Die zahnmedizinischen Fachangestellten (Zahnarzthelferinnen) der BBS Wirtschaft animieren Kinder der zweiten Klasse mit einem Mitmach- und Stationenbetrieb, sich mit den Themen der Zahnpflege, der gesunden Ernährung und dem Thema Karies auseinander zu setzen.
Im Januar diesen Jahres wurden sich nun Herr Müller (Schulleiter BBS Gewerbe und Technik) und Herr Ruschel (Schulleiter Ausonius Grundschule) schnell einig, als durch den Rektor der BBS GuT folgende Idee aufkam: Warum nicht unsere Schreinerei nutzen, um Kindern frühzeitig einen ersten Kontakt zum Handwerk zu ermöglichen. Auch Fachpraxislehrer Herr Wollmann konnte sich ein halbjähriges Projekt mit der für ihn ungewohnten Altersklasse gut vorstellen. Schnell waren Sponsoren gefunden, die diese Idee unterstützen wollten und 8 Kinder der Ausonius-Grundschule lernten jeden Mittwoch in der Schreinerei,
dass nicht nur Jungen diesen Beruf ausüben können,
dass man mit Holz sehr kreativ arbeiten und es auch riechen und fühlen kann,
dass man an der Hobelmaschine oder beim Leimen auch mal geduldig warten muss,
dass man die zur Zeit so modernen aber teuren Kreisel auch selbst bauen kann,
wie eine Abluft-Anlage funktioniert und dass man am Ende immer die Werkstatt aufräumen und ordentlich hinterlassen muss.
„Die Kinder sind im Grundschulalter noch völlig offen für alles und sehr motiviert, Neues zu probieren. Nicht alle Kinder können und müssen das Abitur machen. Vielleicht können wir mit diesem Projekt einen kleinen Beitrag zum derzeitigen oder zukünftigen Fachkräfte-Bedarf leisten, “ so Schulleiter Ruschel.
Herr Müller sieht es ähnlich: „Es war sehr schön zu sehen, mit welcher Begeisterung die Kinder gearbeitet haben. Und wer weiß, vielleicht wird sich der eine oder die andere bei der Berufswahl an diese Zeit erinnern und ein Handwerk erlernen“
Sollten die Schulen wieder Sponsoren finden, die sie dabei unterstützen, werden sie dieses erfolgreiche Projekt auf jeden Fall fortführen.
Hier ein Einblick in vergangene Angebote: